Was ist passiert?
Zwei dänische Spitzenspieler, Hans-Kristian Vittinghus (Finalgegner von Marc Zwiebler bei den Bulgarian International und aktuell auf Weltranglistenplatz 9) und Kim Astrup, wurden kurz vor dem Super Series-Turnier Japan Open via Facebook angefragt, ob sie für einen entsprechenden Geldbetrag ihre Spiele absichtlich verlieren würden. Die genannten Beträge beliefen sich im Rahmen von ungefähr 3000 € pro verlorenem Match – die Honorare würden sich entsprechend aber erhöhen. Beide Spieler verweigerten und haben umgehend den Badminton Weltverband BWF in Kenntnis gesetzt, der bereits eininge Monate zuvor für speziell solche Fälle vorgesorgt hat und ein eigenes „WhistleBlower-System“ einrichtete. Vittinghus und der BWF gingen darüber hinaus direkt zur Polizei und erstatteten Anzeige gegen den Malayen, der sie zum Spielbetrug aufforderte. Doch damit nicht genug: Im Gespräch mit dem dubiosen Spielmanipulator bekam einer der beiden Spieler die Information, dass bereits in der Vergangenheit Spiele mutwillig und initiiert durch den Malayen verschoben wurden – sogar bei einem der größten weltweiten Turniere: dem Thomas-Cup.
Diese Informationen rücken zum einen Badminton in die Schlagzeilen der Presse, zum anderen muss die Frage gestellt werden, wie lange und in welchem Umfang in unserem Sport schon Manipulation statt findet. Nun im Nachhinein darüber zu philosophieren, welche Spiele ungewöhnlich ausgegangen sind, ist müßig aber ein Schatten bleibt nach wie vor. Und sogar der dänische Topstar Jan O. Jorgensen sagte im Gespräch, dass ihn dieser Vorfall nicht besonders überrascht. Badminton sei für Manipulation aufgrund der geringen finanziellen Möglichkeiten besonders attraktiv und ihm würden spontan Spiele einfallen, bei denen er sich ein unsauberes Vorgehen vorstellen könne. Es bleibt abzuwarten, welche Geheimnisse in diesem Kontext nun noch ans Licht kommen.